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Neu entwickeltes Weitergabesystem für ZF-Friedrichshafen fertiggestellt

von Adrian Döring⠀|⠀
13.01.2025

Im Juli vergangenen Jahres hat das SoftDev-Team der K&K Software AG in Zusammenarbeit mit dem Entwicklungsstandort Schweinfurt von ZF eine Modifikation ihrer mobilen Abstimmwägen fertiggestellt. Die Entwicklung markiert den jüngsten Punkt einer jahrelangen Zusammenarbeit und eine beispielhafte Verbindung unserer Hardware und Softwarekompetenz.

Der Lastwagen von ZF fährt bei uns ein.
Alle Bilder in diesem Text von der K&K Software AG.

ZF ist ein weltweit aktiver Technologiekonzern. Das Unternehmen besteht schon seit über einem Jahrhundert und ist weltweit mit über 160 Standorten vertreten. Unter diesen Standorten ist auch das nahegelegene Schweinfurt. Mit diesem Standort verbindet die K&K Software AG eine langjährige und erfolgreiche Geschäftsbeziehung.

Seit über acht Jahren entwickeln in enger Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen des Unternehmens Test- und Netzwerksoftware. Außerdem pflegen wir Software, die ZF vor unserer Zusammenarbeit etabliert hat, und entwerfen Hardwarelösungen für das Unternehmen. Dank unseren breit aufgestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sowohl Kompetenzen in Hardware- als auch in Softwarefragen mitbringen, können wir ganzheitliche Lösungen für komplexe Anforderungen entwickeln. Das jüngste Projekt, das gemeinsam mit dem Schweinfurter Entwicklungsstandort von ZF entstanden ist, ist auf dieser Schnittstelle angesiedelt.

Dabei handelt es sich um eine kleine, aber komplexe Netzwerklösung für einen sogenannten Abstimmwagen (auch „Tuning Truck“). ZF nutzt diese Wägen, um an Teststrecken Fahrzeugkomponenten unter praktischen Fahrbedingungen zu testen. Die dabei gesammelten Daten werden vor Ort weiterverarbeitet, damit man unmittelbar Anpassungen vornehmen und erneut testen kann. Denn jede Minute auf einer Teststrecke kostet viel Geld. Daher ist es wichtig, dass alle Prozesse so schnell und effizient wie möglich gestaltet werden.

ZF demonstriert ihren Testwagen.

Unser neues Weitergabesystem

ie Weitergabe von Testdaten ist ein relevanter Flaschenhals bei der Effizienz der Testprozesse. Aus Sicherheitsgründen nutzt ZF eine Reihe von uns gepflegter Eigenentwicklungen (unter anderem das Testdatenmangementsystem STAR), die mit einem internen Netzwerk verknüpft werden. Um Testdaten innerhalb des Wagens zwischen verschiedenen Geräten zu tauschen, entwickelte K&K Software in Zusammenarbeit mit ZF zudem ein Weitergabesystem, das auf virtualisierten USB-Sticks beruht und zahlreiche Arbeitsschritte umfasste – darunter ursprünglich sogar das händische Umstecken eines USB-Sticks!

Dieser Prozess wurde von uns immer weiter automatisiert. Als Hardware nutzen wir dafür einen Raspberry Pi, dem wir den Auftrag geben, einen Server zu simulieren, der Testdaten an das STAR-System schickt. Dieser sogenannte Prüfdatenrepeater (oder PDR) scannt und erkennt automatisch, wenn eine neue Testdatei erstellt wird. Wird eine Testdatei erstellt, stückelt der PDR diese für eine sicherere Übertragung, und schickt die Teile dann zur Verarbeitung durch das interne Netzwerk.

Die größte technische Herausforderung bestand dabei im Übertragungsprotokoll. Nachdem der ursprüngliche Plan, die Übertragung via http zu lösen, nicht umsetzbar war, mussten unsere Entwickler ein völlig neues Protokoll schreiben. Dabei war es uns wichtig, den Code schlank und effizient zu halten, um eine sicherere und zuverlässige Übertragung garantieren zu können. An diese Stelle konvergierten unsere Kompetenzen in Sachen Hardware und Software und ermöglichten eine effiziente Dateiübertragung innerhalb der Abstimmwägen.

Mitarbeitende lauschen gespannt der Demonstration. Ganz rechts Arnulf Koch.

Anforderungen erfüllt

Die Entwicklung des Weitergabesystems erfolgte dabei in enger Abstimmung mit ZF. Bei der K&K Software AG arbeiten wir agil nach der Scrum-Methode. Getreu dieser Methode hat ZF die Rolle des Product Owners übernommen. Das bedeutet, das Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ZF die Anforderungen des Weitergabesystems definierten und an unser Entwicklungsteam weitergaben, regelmäßig an Meetings teilnahmen und sich aktiv in die Entwicklung einbrachten.

Neben den mit Scrum verbundenen Aufgaben war das Team von ZF auch bei der Arbeit am Wagen selbst beteiligt. Hardware und Software wurden vor Ort in den Werkstattwägen eingebaut, getestet und angepasst. So entstand eine wertschätzende, kreative und angenehme Kooperation zwischen beiden Unternehmen, die sich schließlich in einem runden Produkt niederschlug. Thomas Kutsche, Entwicklungsleiter für Engineering Productline Suspension bei ZF, sieht das als Resultat agiler Zusammenarbeit: „Vorteilhaft für die gute und jahrelange Zusammenarbeit, ist meines Erachtens, die agile Arbeitsweise sowie auch standortbedingte Nähe zueinander.“

Bei ZF ist man mit dem Ergebnis sehr zufrieden. „Die durch K&K entwickelten Software- und Hardwarelösungen unterstützen unsere internen Prozesse perfekt“, erzählt Thomas Kutsche. Seit der Auslieferung des neuen Weitergabesystems gab es seitens ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter positives Anwenderfeedback. Unsere Entwicklung, so ZF, sei benutzerfreundlich und stabil. Gerade Letzteres freut uns hinsichtlich der technischen Herausforderungen sehr. Wir geben außerdem die freundlichen Worte von ZF gerne zurück.

 Von links nach rechts: Georgios-Pavlos Sekeriadis, Norbert Göb, Dieter Manske (alle ZF).
Arnulf Koch, Thomas Leiber, Wolfgang Lutz, Jonas Steigerwald, Dominik Reinhard (alle K&K Software).

Alles ist verbunden

Über acht Jahre gemeinsamer Zusammenarbeit, anderthalb Jahre Hardwareentwurf und ganz viel Expertise kommen im Abstimmwagen von ZF zusammen. Von außen unscheinbar, steckt das Fahrzeug voller Technologie und innovativen Lösungen, um den Test so reibungslos wie möglich zu machen. Die Testdaten werden erhoben, automatisch erfasst, und anschließend in das System integriert.

Dank unserer Zusammenarbeit rollen die Räder im Tuning Truck effizienter als zuvor; die gemeinsame und ganzheitliche Entwicklung an Hardware und Software ist immer eine besondere Herausforderung, der wir uns gerne stellen. Dank selbst geschriebener Protokolle und gewachsener Technologie sind unsere Lösungen nachhaltig und auf längere Zeit funktional.

Wir bedanken uns erneut bei ZF für die enge, vertrauensvolle und produktive Zusammenarbeit. Unser gemeinsamer Roadtrip, der nun schon fast ein ganzes Jahrzehnt dauert, war und ist geprägt von Innovation, Erfindungsreichtum und eine echte fränkische Erfolgsgeschichte. Wir hoffen, dass sich das noch weitere Jahre fortsetzt. Bis dahin: gute Fahrt!

 

Ein Beitrag von: Adrian Döring

Adrian Döring ist bei K&K Software für die Pflege der Blogs und für besondere Text- und Medienaufgaben zuständig. Er hat Germanistik und Anglistik studiert, einen Master in Literatur und Medien gemacht und lehrt und promoviert aktuell an der Universität Würzburg zu Subkulturen und neuen Medien. Mit K&K verbindet ihn eine Leidenschaft für IT, Open Source und kreative Aufgaben.

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